Wintermüdigkeit

Wenn die Tage kürzer werden und die Sonne sich seltener zeigt, kann unsere innere Uhr aus dem Gleichgewicht geraten. Dies führt rasch zur Wintermüdigkeit, einem Phänomen, mit dem ein Großteil der Menschen während der kalten Jahreszeit zu kämpfen hat. Es handelt sich um eine allgemeine und diffuse Art von Erschöpfung, die durch den Wechsel von warmen Sommermonaten hin zu kalten Wintermonaten ausgelöst wird. Symptome der Wintermüdigkeit können Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit und ein allgemeines Gefühl der Erschöpfung sein.

Die Ursachen der Wintermüdigkeit

Die Wintermüdigkeit ist ein häufig auftretendes Problem, das uns erschöpfen kann, auch wenn wir ausreichend geschlafen haben. Es gibt dabei verschiedene Faktoren, die eine Wintermüdigkeit auslösen können. Die genauen Ursachen lassen sich individuell nur schwer bestimmen, zu den allgemein bekannten Faktoren gehören aber: Längere Tage mit weniger Sonnenlicht und niedrigeren Temperaturen sowie Routineänderungen und Stressfaktoren, die auch oft mit dem vorweihnachtlichen Trubel in Zusammenhang stehen.

Die Störung des circadianen Rhythmus, dem inneren Zeitgeber eines jeden Menschen, kann ein weiterer Grund für Wintermüdigkeit sein. Dieser reguliert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und passt sich dem Tageslicht an. Unser Körper ist an das natürliche Tages- und Nacht rhythmische Auf und Ab gewöhnt. In den Wintermonaten wird es draußen früher dunkel und später hell. Diese unnatürliche Lichtverhältnisse können unseren Rhythmus durcheinander bringen und zu Müdigkeit führen.

Saisonale Veränderungen unseres Schlafrhythmus können ebenfalls Ursachen von Wintermüdigkeit sein. Im Winter des Jahres bekommen wir weniger Sonnenlicht, was dazu führt, dass unser Körper die Produktion des Schlafhormons Melatonin erhöht. Dies bedeutet, dass wir früher müde werden und länger schlafen wollen. Auch Vitamin-D-Mangel kann der Grund für eine Wintererschöpfung sein. Durch das Fehlen von natürlichem Sonnenlicht im Winter neigen eine Vielzahl von Menschen zu eben dieser Mangelerscheinung.

Weitere Gründe für die Wintermüdigkeit können der Familien- und Arbeitsstress sein, die normalerweise mit der Vorweihnachtszeit und dem Anstieg der Arbeitsbelastung in manchen Berufen zusammenhängen. Die Feiertage bedeuten besonders in großen Familien viel Organisation, welche ebenfalls zu Stress führen kann – dies kann den Körper erschöpfen und müde machen.

Tipps gegen die Müdigkeit

Wenn Sie unter Wintermüdigkeit leiden, können Sie einige einfache Strategien anwenden, um die Symptome zu lindern oder der Entstehung vorzubeugen. Die fünf beliebtesten und effektivsten Tipps lauten:

1. Den richtigen Start in den Tag

Tageslicht ist ein wichtiger Faktor für unser Energielevel. Da aber ein Großteil von Menschen es durch ihre alltäglichen Aufgaben nicht schaffen, genügend Tageslicht zu erhalten, greifen viele auf einen Tageslichtwecker zurück. Dieser simuliert den natürlichen Sonnenaufgang und beginnt bereits eine Weile vor der eingestellten Weckzeit heller zu werden. Das regt im Gehirn die Produktion von Neurotransmittern an, die das Melatonin ablösen und einen zunehmend wach werden lassen. So entsteht morgens nicht das Gefühl, mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen zu werden, sodass der Tag kann mit gesteigertem Elan und weniger Müdigkeit beginnt. Eine weitere Möglichkeit, morgens schneller wach zu werden, sind Wechselduschen. Regelmäßiges Wechseln der Temperatur beim Duschen, von angenehm warm bis hin zu eisig kalt, regt die Durchblutung an und weckt müde Gehirnzellen auf.

2. Ausgewogene Ernährung

Winterliche Müdigkeit kann durch unausgewogene Ernährung ausgelöst oder verstärkt werden. Während eine gesunde, ausgewogene Ernährung grundsätzlich das ganze Jahr über wichtig ist, benötigen Menschen speziell während der kalten Monate eine nahrhafte Ernährung, um die Defizite des Immunsystems durch niedrige Temperaturen und den Zuwachs an Stress auszugleichen.

Ein Vitamin-B-Mangel ist bei vielen Betroffenen häufig der Auslöser von ständiger Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, geringe mentale Belastbarkeit als auch allgemeine Wintermüdigkeit. Vitamin B ist für den Energieerwerb, den Stoffwechselprozess und die Immunabwehr von Bedeutung und trägt somit zur Verhinderung von derartigen Symptomen und Krankheiten bei. Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Milch sind eine wertvolle Quelle für B-Vitamine. Allerdings ist Vitamin B12 nur in tierischen Produkten vorhanden, Vegetarier und Veganer sollten daher auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.

Vitamin D ist wichtig für die Stärkung von Muskeln und Knochen. Den Vitamin-D-Haushalt im Winter aufrechtzuerhalten ist nicht leicht, da das Vitamin hauptsächlich durch Sonneneinstrahlung aufgenommen wird, welche im Herbst und Winter nur selten vorkommt. Es ist möglich, geringe Mengen Vitamin D über die Nahrung – vor allem durch Fisch und Eigelb – zuzuführen. Dies genügt allerdings nicht, um einen ausgeglichenen Vitamin-D-Haushalt zu erreichen, weshalb viele Menschen auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.

3. Mehr trinken

Im Winter wird weniger getrunken als im Sommer, obwohl es gerade während der kalten Jahreszeit wichtig ist, ausreichend zu trinken. Der menschliche Körper benötigt ausreichend Flüssigkeit, um richtig zu funktionieren. Wasser hilft beispielsweise, die Körpertemperatur zu regulieren, Nährstoffe zu transportieren und zu entgiften.

Um die Wintermüdigkeit zu bekämpfen, sollte demnach ebenso viel getrunken werden wie zu jeder anderen Jahreszeit auch. Am besten ist es, mindestens 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken. Da geschmacksneutrales Wasser allerdings für viele Menschen zu wenig Abwechslung bietet, eignen sich auch Tees als Alternative für die Flüssigkeitsaufnahme während der kalten Jahreszeit.

4. Bewegung

Bewegung ist ein wirkungsvolles Mittel gegen Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Auch wenn die herrschende Kälte im Winter Menschen nicht gerade an die frische Luft zieht, ist regelmäßige Bewegung besonders hilfreich bei anhaltender Müdigkeit. Sie bringt den Kreislauf in Schwung und regt die Durchblutung an. Es ist dafür sogar nicht notwendig, besonders anstrengende Übungen durchzuführen, denn bereits entspannte Aktivitäten wie ein Spaziergang helfen gegen die Müdigkeit.

5. Gesunder Schlaf

Ein weiterer wichtiger Tipp gegen die Wintermüdigkeit ist, ausreichend und erholsam zu schlafen. Durch den Schlaf erholen wir uns und tanken unsere Energiespeicher neu auf. Idealerweise sollten Erwachsene pro Nacht zwischen sieben und acht Stunden schlafen. Doch speziell in der kalten Jahreszeit fällt es vielen Menschen schwer, dem Körper die nötige Ruhe zu gönnen, da sie dazu neigen, im Winter einfach länger im Bett zu bleiben und sich auszuruhen. Dies ist jedoch nicht unbedingt die beste Strategie. Stattdessen sollte versucht werden, einen regelmäßigen Schlafrhythmus zu etablieren, bei dem abends zur gleichen Zeit ins Bett gegangen und morgens zur gleichen Zeit aufgestanden wird.

Bei anhaltender Wintermüdigkeit vom Arzt beraten lassen

Falls Sie unter Wintermüdigkeit leiden und nicht in der Lage sind, die Symptome alleine in den Griff zu bekommen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Anhaltende Wintererschöpfung kann ein Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein oder ein Indiz für psychische Krankheiten sein. Unser medizinischer Dienst steht Ihnen bei Fragen und Anliegen beratend und unterstützend zur Seite. Wenn Sie uns kontaktieren möchten, um einen Termin für ein Beratungsgespräch zu erhalten, freuen wir uns über Ihren Anruf.



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