G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung

Das Tauchen fasziniert nicht nur Urlauber, welche farbenfrohe Unterwasserwelten oder geheimnisvolle Schiffswracks erkunden möchten, sondern ist für viele Menschen auch ein fester Bestandteil ihres Berufsalltags. Ob auf Bohrinseln, in der Feuerwehr, bei der Polizei, als Ingenieur, beim Militär, auf Werften oder als wissenschaftlicher Taucher – die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Doch bevor jemand beruflich in die Tiefen des Wassers abtauchen darf, ist eine gründliche medizinische Untersuchung erforderlich. Die G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung stellt sicher, dass alle Taucher den physischen, psychischen und gesundheitlichen Anforderungen dieser anspruchsvollen Tätigkeit am Arbeitsplatz gewachsen sind.

Wann ist die G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung notwendig?

Die G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung wird notwendig, wenn Tätigkeiten unter Wasser ausgeführt werden, bei denen die Beschäftigten mit einem Tauchgerät Atemgas einatmen. Die Untersuchung muss nicht nur bei regelmäßigen Unterwassereinsätzen erfolgen, sondern auch bei einmaligen oder gelegentlichen Tauchgängen. Die Dauer des Taucheinsatzes spielt dabei keine Rolle. Sobald eine Arbeitskraft dem Überdruck des Wassers ausgesetzt ist, wird die Vorsorgeuntersuchung obligatorisch. Diese Untersuchung gewährleistet eine sichere Arbeitsumgebung und hilft dabei, gesundheitliche Risiken für die Taucher zu minimieren.

Die G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung ist nicht nur für Tätigkeiten unter Wasser mit Atemgas erforderlich, sondern auch für Arbeiten in Druckluftumgebungen. Diese Bereiche zeichnen sich durch Luft mit einem Überdruck von mehr als 0,1 bar aus. Dabei ist die Untersuchung auch notwendig, wenn der Überdruck 3,6 bar nicht überschreitet, was der maximal zulässige Druck gemäß der Druckluftverordnung ist. Unabhängig von der Häufigkeit oder Dauer der Tätigkeit wird die G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung bindend, sobald eine Arbeitskraft diesem Überdruck ausgesetzt ist. So wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter den speziellen Anforderungen dieser Umgebung gewachsen sind.

Sporttaucher und die G31

Die arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach der berufsgenossenschaftlichen Tauchuntersuchung ist speziell auf Berufstaucher ausgerichtet, erfüllt aber auch die Anforderungen für Sporttaucher. Für Sporttaucher wird ein Tauglichkeitszertifikat der “Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin e.V.” (GTÜM) mit einer abgeschlossenen Tauchtauglichkeitsuntersuchung also irrelevant, umgekehrt für Berufstaucher ersetzt eine tauchmedizinische Untersuchung der GTÜM den Grundsatz 31 allerdings nicht!

Was ist Bestandteil der Untersuchung?

Die G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung ist eine umfassende arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung, die sicherstellt, dass Taucher sowohl körperlich als auch psychisch für ihre anspruchsvollen Tätigkeiten geeignet sind. Diese Untersuchung besteht aus mehreren Bestandteilen:

  1. Ärztliche Untersuchung: Ein gründlicher körperlicher Check durch einen Betriebsarzt, bei dem der allgemeine Gesundheitszustand und spezifische körperliche Merkmale, die für das Tauchen relevant sind, beurteilt werden.
  2. Blut- und Urintests: Diese Tests dienen der Überprüfung wichtiger Blutwerte, um mögliche gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen.
  3. Lungenfunktionstest: Da die Atmung unter Wasser am Atemgerät und unter Druck besonderen Belastungen ausgesetzt ist, wird die Lungenfunktion detailliert geprüft, um sicherzustellen, dass die Atemwege und die Lunge ordnungsgemäß arbeiten.
  4. Belastungs-EKG: Ein EKG unter Belastung überprüft die Herzfunktion bei körperlicher Anstrengung. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass das Herz auch unter den zusätzlichen Belastungen beim Tauchen zuverlässig arbeitet.
  5. Seh- und Hörtests: Diese Tests überprüfen die Seh- und Hörfähigkeit, die beim Tauchen von großer Bedeutung sind. Eine gute visuelle und auditive Wahrnehmung ist entscheidend für die Sicherheit unter Wasser.
  6. Gegebenenfalls eine Röntgenaufnahme der Lunge: In einigen Fällen kann eine Röntgenaufnahme der Lunge notwendig sein, um mögliche gesundheitliche Probleme wie Lungenerkrankungen oder -anomalien auszuschließen.

Diese umfassende Untersuchung stellt sicher, dass Taucher in der Lage sind, ihre Tätigkeiten sicher und ohne gesundheitliche Risiken auszuführen. Es ist wichtig, dass sowohl Berufstaucher als auch Sporttaucher regelmäßig diese Untersuchungen durchführen lassen, um ihre eigene Sicherheit und die ihrer Kollegen zu gewährleisten. Bis zum 40. Lebensjahr ist die Vorsorgeuntersuchung alle zwei Jahre und ab dem 40. Lebensjahr jährlich zu verrichten.

Phasen & Belastungen von Überdruckumgebungen

Tauchgänge und Arbeiten unter Überdruck setzen dem menschlichen Körper besondere Belastungen aus, die durch die Wirkung von Druckdifferenzen auf die Gase im Körper entstehen. Diese Belastungen sind durch die Gasgesetze definiert und führen zu spezifischen Beanspruchungen und individuellen Reaktionen des Körpers. Die Belastungen sind in drei Phasen unterteilt:

  1. Kompression: In der Kompressionsphase wird der Körper einem zunehmendem Umgebungsdruck ausgesetzt. Dies geschieht, wenn ein Taucher tiefer ins Wasser abtaucht oder sich in einem Bereich mit erhöhtem Druck aufhält. Der steigende Druck wirkt auf alle Gase im Körper und verursacht eine Zunahme ihrer Dichte. Diese Druckveränderungen können zu einer Verdichtung der Gase in den Lungen und anderen Hohlräumen führen, was physische Belastungen mit sich bringt.
  2. Isopression: Die Isopressionsphase beschreibt den Zustand, in dem der Taucher sich auf einer konstanten Tiefe oder in einem konstanten Druckbereich befindet. Hier sind die Druckverhältnisse stabil, was bedeutet, dass die Gase im Körper keine weiteren volumetrischen Veränderungen durchmachen. Diese Phase ist relativ stabil, doch der Körper muss weiterhin mit den physiologischen Effekten des erhöhten Drucks umgehen, insbesondere der erhöhten Gasdichte und der daraus resultierenden erhöhten Atemarbeit.
  3. Dekompression: Die Dekompressionsphase tritt auf, wenn der Taucher zur Oberfläche zurückkehrt oder den Bereich mit Überdruck verlässt. Hierbei nimmt der Umgebungsdruck ab und die zuvor komprimierten Gase beginnen sich wieder auszudehnen. Dieser Prozess muss kontrolliert werden, um das Risiko von Dekompressionskrankheiten zu minimieren, bei denen sich Gase in den Geweben und Blutgefäßen bilden können. Ein zu schneller Druckabfall kann zu gefährlichen Blasenbildungen führen.

Besondere Belastungen bei Tauchgängen

Beim Tauchen im Wasser gibt es zusätzliche physikalische und physiologische Belastungen im Vergleich zu Arbeiten in Druckluft. Der flüssige Aggregatzustand des Wassers führt bei aufrechter Lage zu einem signifikanten Druckunterschied zwischen Kopf und Füßen, der etwa 0,2 bar beträgt. Dies verursacht eine Flüssigkeitsverschiebung im rechten Thoraxbereich, was das Herz-Kreislauf-System belastet und zu einer reflektorischen Diurese führen kann, die auch als “Taucherpinkeln” bekannt ist.

Belastung bei Arbeiten in Druckluft

Im Gegensatz dazu haben Tätigkeiten in Druckluft keine solchen vertikalen Druckunterschiede. Der erhöhte Umgebungsdruck ist in allen Bereichen des Arbeitsbereiches gleichmäßig verteilt. Dennoch sind die allgemeinen physiologischen Belastungen durch den erhöhten Druck ähnlich.

G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung bei Medic Assistance

Die G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung ist Pflicht für Berufstaucher und alle, die Tätigkeiten unter Wasser mit Atemgeräten oder in Druckluft ausüben. Die Medic Assistance Business Health GmbH bietet diese umfassende G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung an sieben zertifizierten Standorten in Deutschland in den folgenden Städten an: Nürnberg, Stuttgart, Berlin, Ulm, Bergen auf Rügen. Unsere erfahrenen Betriebsärzte und Fachkräfte gewährleisten, dass alle Untersuchungen gemäß den höchsten medizinischen Standards durchgeführt werden, um die Sicherheit und Gesundheit der Taucher festzustellen. Ob Sie regelmäßig unter Wasser arbeiten oder nur gelegentlich tauchen, die Untersuchung ist unerlässlich, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren. Kontaktieren Sie uns noch heute, um einen Termin zu vereinbaren und sicherzustellen, dass Sie den Anforderungen der G31 Tauchtauglichkeitsuntersuchung entsprechen.

Falls Sie Interesse an der Durchführung von arbeitsmedizinischen Pflichtuntersuchungen für Ihre Beschäftigten haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Medic Assistance Business Health GmbH ist Ihr kompetenter Ansprechpartner für sämtliche Belange des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Wir sind die ideale Wahl für Vorsorgeuntersuchungen und vereinbaren gerne einen Termin für Ihre persönliche Begutachtung. Sie können uns bequem über unser Kontaktformular oder telefonisch unter der angegebenen Telefonnummer erreichen. Wir freuen uns darauf, Sie persönlich kennenzulernen und Ihnen unsere Dienstleistungen anzubieten.



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