30.10.2025
G44 Untersuchung – Pflichtvorsorge bei Hartholzstäuben
Die G44 Untersuchung, häufig auch einfach als arbeitsmedizinische Vorsorge G44
bezeichnet, ist eine gesetzlich vorgeschriebene Gesundheitsmaßnahme für Menschen, die
bei ihrer Arbeit regelmäßig mit Hartholzstäuben in Berührung kommen. Diese Stäube
entstehen bei der Bearbeitung von Hölzern wie Buche oder Eiche, aber auch bei exotischen
Sorten wie Mahagoni oder Teak. Das Gefährliche daran: Die Partikel sind so fein, dass sie
tief in die Atemwege eindringen können. Neben akuten Reizungen von Augen und
Schleimhäuten ist längst nachgewiesen, dass langfristige Belastungen zu chronischen
Atemwegserkrankungen und sogar zu Krebs im Nasenrachenraum führen können.
Mit der G44 Untersuchung soll genau dem vorgebeugt werden. Ärztinnen und Ärzte
überprüfen regelmäßig die gesundheitliche Situation der Beschäftigten, um mögliche
Schäden frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig gegenzusteuern. Gleichzeitig sensibilisiert
der Termin die Betroffenen für den richtigen Umgang mit Holzstaub und für
Schutzmaßnahmen, die im Arbeitsalltag den Unterschied machen können.
Warum ist die G44 Untersuchung Pflicht für viele Beschäftigte?
Während man früher die Risiken von Holzstaub unterschätzt hat, gelten sie heute als
wissenschaftlich belegt. Gerade in Betrieben des Tischler- und Schreinerhandwerks, in
Zimmereien oder in der Möbel- und Innenausbauindustrie gehören Holzstäube zum Alltag.
Wer Parkett schleift, Oberflächen fräst oder Instrumente herstellt, arbeitet fast zwangsläufig
in einer Umgebung, in der Staubpartikel in der Luft liegen. Da die Partikel mit bloßem Auge
kaum sichtbar sind, nehmen Beschäftigte die Belastung oft gar nicht wahr – umso wichtiger
ist eine regelmäßige arbeitsmedizinische Begutachtung.
Die Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV) schreibt daher vor, dass
Arbeitgeber dafür Sorge tragen müssen, dass diese Untersuchung konsequent durchgeführt
wird. Besonders bei Tätigkeiten mit Buchen- und Eichenholzstäuben besteht eine klare
Pflicht. Das bedeutet: Niemand darf mit diesen Tätigkeiten beginnen, bevor nicht ein
entsprechender Termin beim Betriebsarzt erfolgt ist. Auch im weiteren Verlauf der
Beschäftigung müssen in regelmäßigen Abständen neue Termine wahrgenommen
werden.
Rechtliche Grundlagen und Verantwortung der Arbeitgeber
Die G44 Vorsorgeuntersuchung stützt sich auf mehrere gesetzliche Regelungen.
Grundlage ist der Grundsatz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) G44
„Hartholzstäube“, ergänzt durch die Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge sowie
die Gefahrstoffverordnung. Daraus ergibt sich eindeutig: Arbeitgeber tragen die
Verantwortung, ihre Beschäftigten zu schützen. Sie müssen zunächst eine
Gefährdungsbeurteilung durchführen und prüfen, inwieweit Holzstäube bei den Tätigkeiten
anfallen. Ergibt diese Analyse eine relevante Belastung, sind sie verpflichtet, die
arbeitsmedizinische Kontrolle zu veranlassen.
Das unterstreicht die hohe Bedeutung des Arbeitsschutzes in Deutschland. Während die
Untersuchung auf den ersten Blick wie eine bürokratische Pflicht wirken mag, zeigt sich im
Alltag, dass sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Prävention ist. Denn Erkrankungen, die
durch jahrelange Staubbelastung entstehen, entwickeln sich meist schleichend und bleiben
häufig lange Zeit unbemerkt. Gerade deshalb ist es wichtig, dass Fachärzte regelmäßig
prüfen, ob Anzeichen für gesundheitliche Beeinträchtigungen vorliegen.
So läuft die G44 Untersuchung in der Praxis ab
Beschäftigte fragen sich oft, was sie bei einem Termin erwartet. Tatsächlich ist die
Maßnahme weder kompliziert noch belastend. Sie beginnt in der Regel mit einem
ausführlichen Gespräch zwischen Arzt und Arbeitnehmer. In diesem sogenannten
Anamnesegespräch werden Vorerkrankungen, aktuelle Beschwerden und die genaue Art
der Tätigkeit besprochen. Wenn Beschäftigte von Symptomen wie Reizungen der
Atemwege, chronischem Husten oder tränenden Augen berichten, nimmt der Arzt diese
wichtigen Hinweise ernst und dokumentiert die Symptome.
Darauf folgt eine körperliche Begutachtung. Im Vordergrund stehen dabei Nase,
Rachenraum und Lunge, da diese Organe am stärksten von Staub betroffen sind.
Ergänzend wird in fast allen Fällen ein Lungenfunktionstest durchgeführt, der die
Atemkapazität misst und objektive Hinweise auf mögliche Einschränkungen liefert. Sollten
sich Auffälligkeiten ergeben, kann der Arzt weitere diagnostische Schritte anordnen,
beispielsweise Allergietests oder bildgebende Verfahren.
Am Ende des Termins steht eine Beratung. Hier erfahren Beschäftigte, wie sie ihre
Gesundheit am Arbeitsplatz besser schützen können, welche Schutzmasken geeignet sind
und wie sich Belastungen im Alltag reduzieren lassen. Die Bescheinigung, die nach
Abschluss ausgestellt wird, dient sowohl den Mitarbeitenden als auch dem Arbeitgeber als
Nachweis der Untersuchung.
Wie oft muss die G44 Untersuchung wiederholt werden?
Die erste Kontrolle findet bereits vor Aufnahme der Tätigkeit statt. Im Anschluss daran
gelten feste Intervalle: In der Regel erfolgt ein neuer Termin alle drei Jahre. Mit
zunehmendem Alter, insbesondere ab dem 40. Lebensjahr, werden die Abstände verkürzt,
sodass alle ein bis zwei Jahre eine erneute Begutachtung erfolgt. Diese häufigeren Termine
tragen dem Umstand Rechnung, dass mit steigendem Alter die Anfälligkeit für chronische
Erkrankungen zunimmt. Sollte es zwischen den regulären Terminen zu akuten Beschwerden
kommen, kann jederzeit ein zusätzlicher Termin durchgeführt werden.
Nutzen für Gesundheit und Betrieb
Die G44 Untersuchung ist keinesfalls eine lästige Pflicht, sondern bringt handfeste
Vorteile für beide Seiten. Beschäftigte erhalten die Sicherheit, dass ihre Gesundheit
regelmäßig überwacht wird. Erkrankungen, die sonst vielleicht erst Jahre später erkannt
würden, lassen sich so frühzeitig diagnostizieren und behandeln. Arbeitgeber wiederum
erfüllen nicht nur ihre rechtlichen Pflichten, sondern profitieren auch davon, dass ihre
Belegschaft gesund, leistungsfähig und motiviert bleibt. Langfristig reduziert sich das Risiko
von krankheitsbedingten Ausfällen, was selbstverständlich auch wirtschaftlich von Vorteil
ist.
G44 Untersuchung bei Medic Assistance
Medic Assistance bietet Unternehmen in ganz Deutschland eine professionelle
Durchführung der G44 Vorsorgeuntersuchung an. Unsere Fachärzte für Arbeitsmedizin
besuchen Betriebe auf Wunsch direkt vor Ort und führen die Maßnahmen durch, ohne dass
Beschäftigte weite Wege zurücklegen müssen. Dabei legen wir großen Wert auf eine
gründliche medizinische Betreuung und eine individuelle Beratung. Jeder Termin wird
sorgfältig dokumentiert, sodass Arbeitgeber jederzeit über den Stand der
arbeitsmedizinischen Vorsorge informiert sind.
Fazit: Vorsorge ist aktiver Gesundheitsschutz
Die G44 Untersuchung ist weit mehr als nur eine gesetzliche Notwendigkeit – sie ist ein
wirksames Instrument, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen. Wer regelmäßig
mit Hartholzstäuben arbeitet, setzt sich über Jahre hinweg Belastungen aus, die nicht
unterschätzt werden dürfen. Dank der verpflichtenden Vorsorge können Risiken frühzeitig
erkannt und schwere Erkrankungen so verlässlich verhindert werden. Für Beschäftigte
bedeutet das Sicherheit, für Arbeitgeber Rechtssicherheit und gesunde, leistungsfähige
Mitarbeitende.
Wenn Sie die G44 Untersuchung in Ihrem Unternehmen professionell umsetzen
möchten, steht Ihnen Medic Assistance als kompetenter Partner zur Seite. Von der Planung
bis zur Durchführung begleiten wir Sie umfassend und sorgen mit Leidenschaft dafür, dass
Vorsorge nicht nur auf dem Papier existiert, sondern im Alltag aktiv gelebt wird. Kontaktieren
Sie uns gerne, wenn Sie eine persönliche Beratung oder eine konkrete Terminvereinbarung
wünschen!